Konzertreview © The-Pit.de Oktober 2009
von Jörg Müller
Masters Of Reality
Vorband Persona non Grata
08. Oktober 2009 @ Matrix, Bochum
Masters of Reality sind spitze, klasse und absolut fantastisch. Und somit wäre das Review auch eigentlich schon beendet. Lange reicht die Biographie zurück, bis ins Jahr 1981. Seitdem hat sich im Band-Lager viel getan, das Personalkarussell war regelmäßig mit auf Tour, aufgelöst hat man sich auch zwischendurch, alle Höhen und Tiefen des Musikbusiness wurden durchlebt. Und selten konnte man in der Vergangenheit MOR so stark sehen wie an diesen Abend in der Matrix in Bochum.
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Pure Spielfreude schlug dem Fan entgegen, ein sehr gut und ständig zum Scherzen aufgelegter Chris Goss spielte und flirtete zum Spaß aller mit dem Publikum. Den Start machte an diesen Abend „Asinthe Jim And Me“ vom aktuellen Werk „Pine/Cross Dover“, man blieb im selber Jahr und kredenzte gleich „Dreamtime Stomp“ hinterher. Schon früh wurde deutlich, dass die Band rund um den charismatischen Frontmann Chris zu eigenwilligen Interpretationen ihrer Songs neigen würde. Perfekt eingespielt, wurden immer wieder die in den insgesamt gut 135 Minuten dargebrachten Rocksongs mit angedeuteten Jamsessions veredelt und ausgereizt.
Die Stimmung war gut und ausgelassen, besondere Höhepunkte waren aber immer wieder die Tracks vom ersten Album. So wunderte es nicht, dass „Doraldina’s Prophecies“ vom ersten Album regelrecht abgefeiert wurde. Auch wollten die Rufe nach „Blue Garden“ nicht aufhören, Chris ging auch darauf ein, aber soviel sei schon verraten – gespielt wurde er nicht. Was im Nachhinein ein wenig traurig stimmt, stand doch eben dieser Track als zweite und zugleich letzte Zugabe auf der Setlist. An der Spielfreude und der Feierlaune vor der Bühne kratzte dieser Umstand aber kaum. „Up In It“ war erst gar nicht zu erkennen, wurde doch in vorweihnachtlicher Stimmung der Song durch „Jingle Bells“ eingeleitet. Die gute Laune spritzte allen Beteiligten aus allen Poren, der Flüssigkeitsmangel wurde durch den Kräuterlikör mit dem Hirschgeweih ausgeglichen. Da dieser Hirnverkleber mehrmals eingesetzt wurde, macht Jam-Meister Chris Goss deutlich, dass MOR keinen neuen Endorsement-Deal an Land gezogen hätten – es schmecke einfach nur sehr gut. „Hey Diana“ und „Lover’s Sky“ wurden als kleine Akustik-Show eingebunden.
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Der letzte reguläre Track des Sets, „John Brown“ begann als experiementierfreudige Jamsession, immer weiter ausgedehnt, weiter treibend in einem Fluss aus Schweiß und Glückstränen, bis nach annähernd 20 Minuten das Vorspiel in einem fulminanten Finale endete.
Zur Zugabe ließen sich die Herren dann Zeit, die Fans mussten schon einiges dafür tun, damit die Band für eine Verlängerung des Abends bereit war. So bildete „She Got Me“ den Abschluss eines wunderbaren Konzertes, und da es weit nach Mitternacht war, hatte sich der Saal auch schon deutlich geleert. „Blue Garden“ wurde dann geopfert, aber wirklich traurig war keiner der Anwesenden, waren sie doch alle Zeuge eines der besten Konzerte aller Zeiten von Masters of Reality.
Setlist:
Fotos: Masters of Reality; Fotos: Persona non Grata
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